Keuchhusten – rechtzeitiges Erkennen ist wichtig

Keuchhusten erkennen wir bei Säuglingen oft erst spät

Keuchhusten gilt als eine der gefährlicheren Kinderkrankheiten. Allerdings können Sie Ihre Kinder dagegen impfen. Die Gesundheitsbehörden empfehlen den Impfschutz auch für Erwachsene, da die Eltern oftmals ihre Kinder mit der Krankheit anstecken.

Experten schätzen, dass ein Drittel aller Säuglinge auf diese Art an Keuchhusten erkrankt. Bakterien lösen die Krankheit aus – Die Kleinen atmen sie über die Luft ein und sie gelangen in die Bronchien. Die Medizin nennt diesen Vorgang Tröpfcheninfektion.

Untypische Symptome

Keuchhusten erkennen wir bei Säuglingen oft erst spät

Keuchhusten trifft kleine Kinder besonders hart – eine Linderung der Symptome gibt es leider nicht Bild © S.Kobold – Fotolia.com

Keuchhusten erkennen wir im frühen Stadium nur schwer: Zu den Symptomen zählen Schnupfen, leichtes Fieber und Heiserkeit. Oftmals husten die Kinder und kein Hustensaft lindert die Symptome. Erst nach diesem Stadium beginnt der eigentliche Keuchhusten. Das erkrankte Kind hustet schwer und hart. Es holt dabei sehr mühsam Atem und läuft in vielen Fällen blau an.

Typisch: Das Husten mit ausgestreckter Zunge und ein Erbrechen von glasigem Schleim nach dem Hustenanfall. Diese Anfälle können bis zu 40 mal auftreten. Nach drei bis sechs Wochen klingt die Krankheit wieder ab. In einigen Fällen zieht sie sich danach noch über Monate hin. Mädchen trifft die Krankheit im Schnitt häufiger als Jungen.

Vorsicht bei Säuglingen!

Säuglinge mit Keuchhusten husten oftmals nicht. Aus diesem Grund erkennen Ärzte Keuchhusten bei Kindern vor dem ersten Lebensjahr erst spät. Die Krankheit hat bei Säuglingen schwerwiegende Folgen: Durch den Keuchhusten kommt es bei den Kleinen zu Atempausen, die das Gehirn dauerhaft schädigen.

Früher verantwortete der Keuchhusten bei den Kindern viele Todesfälle, heute sehen die Prognosen gut aus. Tödlich verläuft die Krankheit nur, wenn wir zu spät handeln. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn ein Verdacht auf Keuchhusten besteht. Ein Indiz: Das Kind hustet trotz Medikamenten nach einer Woche immer noch.

Nach überstandener Krankheit keine Immunität!

Anders als bei anderen Kinderkrankheiten wie Windpocken oder Masern und vergleichbar zu Scharlach genießen Betroffene nach der überstandenen Erkrankung keine Immunität gegen den Keuchhusten. Die Krankheit tritt bei manchen Menschen häufiger auf, was sie nicht immer erkennen. Die Folge: Ältere Kinder oder Erwachsene stecken ungewollt jüngere Kinder an.

Impfen gegen Keuchhusten

Die gute Nachricht: Es gibt eine Impfung gegen Keuchhusten – der Impfschutz beträgt circa 85 Prozent. Die Gesundheitsbehörden empfehlen diese für Kinder ab zwei Monaten und einmalig für alle Erwachsenen. Bei der Impfung im Kindesalter erfolgt diese viermal. Die erste Impfung gegen Keuchhusten verabreichen Ärzte in der Regel zusammen mit den Impfungen gegen Diphterie, Polio und Hepatitis B.

Tipps bei Keuchhusten

Erkrankte Kinder leiden an Schlaf- und Appetitlosigkeit und haben Angst vor der nächsten Attacke. Eine wirkliche Linderung der Symptome von Keuchhusten gibt es nicht – hemmende Medikamente zeigen bei dieser Krankheit keine Wirkung. Wir haben Ihnen ein paar Tipps zusammengestellt, die den kleinen Patienten helfen.

  • Am besten nehmen die Kinder zwischen den Anfällen kleine Häppchen Nahrung zu sich. Sehr wichtig: Geben Sie dem Kind viel zu trinken, um den Flüssigkeitsmangel auszugleichen!
  • Eine ruhige Umgebung und Aufenthalt im Freien helfen.
  • Antibiotika unterbinden die Ansteckungsgefahr und können die Krankheit verkürzen, wenn Sie im frühen Stadium zum Einsatz kommen. Die Symptome lindern sie nicht.
  • Achten Sie darauf, dass das Kind bei Anfällen aufrecht sitzt und den Kopf gebeugt hält. Pflege und Aufmerksamkeit seitens der Eltern tun dem kleinen Patienten gut und helfen ihm, die Anfälle zu überstehen!
  • Ein Urlaub im Hochgebirge hilft bei der Linderung der Symptome
Kategorien: Kinderkrankheiten