Scharlach – Behandlung durch Antibiotika

Die Kinderkrankheit Scharlach geht mit hohem Fieber einher. Zur Behandlung kommen Antibiotika zum Einsatz.

Fieber, Halsschmerzen und Schüttelfrost – fast jeder Mensch erkrankte in seinem Leben einmal an Scharlach. Zusammen mit Erkrankungen wie Windpocken oder Röteln gehört die Infektion zu den häufigsten Kinderkrankheiten. Wir haben einen Überblick über Krankheitsverlauf, Behandlung und Vorbeugung zusammengestellt.

Bei Scharlach handelt es sich entgegen weitverbreiteter Meinungen nicht um ein Virus sondern um eine bakterielle Infektion. Ihren Auslöser bildet der Bakterienstamm Streptococcus pyogenes – aus diesem Grund nennen wir die Krankheit häufig schlicht „Streptokokken“. Die Krankheit verläuft bei Kindern und Erwachsenen ähnlich

Wie erfolgt die Ansteckung?

Vergleichbar mit Mumps bestehen auch im Falle von Scharlach mehrere Möglichkeiten der Ansteckung: In den häufigsten Fällen überträgt eine Tröpfcheninfektion den Infekt, d.h. wir kommen mit den Erregern durch Niesen oder Husten eines Dritten in Kontakt. Seltener stecken sich Patienten über eine sog. Schmierinfektion an – sie nehmen den Erreger durch Berührung auf.

Die Inkubationszeit von Scharlach beträgt nach der Infektion wenige Tage. Die ersten Symptome treten in der Regel ein bis drei Tage nach dem Kontakt mit den Bakterien auf. Ansteckungsgefahr besteht bereits ab Beginn der Inkubationszeit. Sie dauert an so lange der Patient die Erreger in sich trägt. Erkennen wir die Symptome rechtzeitig und behandeln sie mit Antibiotika, bannen wir die Gefahr der Weitergabe nach einem Tag.

Wie sehen die Symptome bei einer Infektion aus?

Die Kinderkrankheit Scharlach geht mit hohem Fieber einher. Zur Behandlung kommen Antibiotika zum Einsatz.

Hohes Fieber ist eines der sichersten Anzeichen einer Infektion mit Scharlach. Bild © kmrep – Fotolia.com

Zu den ersten Anzeichen einer Scharlach-Erkrankung zählen in vielen Fällen Kopfschmerzen und Schluckbeschwerden durch geschwollene Mandeln. Bei Kindern kommen auch Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen unmittelbar bei Ausbrechen der Symptome vor. Mit der Erkrankung geht hohes Fieber einher. Sichere Anzeichen für Scharlach stellen zudem hohes Fieber und geschwollene Lymphknoten dar.

Am zweiten Tag der Erkrankung tritt ein charakteristischer Ausschlag auf: Rote Knospen in Achsel- und Leistenregion von der Größe eines Stecknadelkopfes. Der Ausschlag spart die Mundregion aus und tritt selten am ganzen Körper auf. Circa drei Tage nach Auftreten der ersten Symptome verfärbt sich die Zunge des Patienten rötlich und seine Geschmacksknospen schwellen an. Die „Himbeerzunge“ zählt zu den klassischsten Merkmalen einer Scharlach-Infektion.

Wie läuft die Behandlung ab?

Die gängigste Behandlungsmethode bei Scharlach stellt Penicillin dar. Das Antibiotikum tötet die Bakterien im Körper des Patienten großflächig ab. Erkennen wir die Anzeichen der Krankheit frühzeitig, überwinden Kinder und Erwachsene den Infekt schnell. Halten Sie sich in jedem Fall genau an die Vorschriften Ihres behandelnden Arztes. Beachten Sie, dass Antibiotika das Abwehrsystem schwächen und verordnen sie Ihrem Kind Bettruhe!

Penicillin geht nicht vollständig gegen die Bakterien im Rachenraum vor. Gerade unseren kleinen Patienten helfen gegen Symptome wie Schluckbeschwerden kalte Getränke oder Eis – in Maßen. Erwachsene dürfen mit einer antiseptischen Lösung gurgeln. Machen Sie Ihrem Kind zur Senkung des Fiebers Wadenwickel – in schweren Fällen verschreibt Ihr Arzt fiebersenkende Mittel.

Spätfolgen und Vorbeugung

Bleibt Scharlach unbehandelt, kommt es bei Kindern nach vier bis sechs Wochen zu Spätfolgen: Gelangen die Erreger in die Blutbahn, droht ein toxischer Schock. Weitere Spätfolgen sind rheumatisches Fieber und in einigen Fällen eine Entzündung der Nierenkörperchen. Gehen Sie mit Ihrem Kind bei Verdacht auf Scharlach umgehend zum Arzt, um Spätfolgen zu verhindern!

Ähnlich zu Keuchhusten besteht nach einer überwundenen Infektion mit Scharlach keine lebenslange Immunität – dies ist einer der Hauptgründe, warum Erwachsene ebenfalls daran erkranken. Eine Schutzimpfung gegen die bakterielle Infektion gibt es ebenfalls nicht. Dies liegt daran, dass sich Bakterienstämme ununterbrochen verändern – eine umfassende Vorbeugung ist daher unmöglich.

Kategorien: Kinderkrankheiten